Scheibenschießen
Offizier- und Unteroffizier-Corps der Bürgerkompanien der Stadt Nienburg/Weser e.V.

Archiv 2018

Scheibenkönig 2018

Jan Klinger ist Nienburger Scheibenkönig 2018

Corporalschaft Gohla

Das Grinsen bekam die Corporalschaft von Christian Gohla am Montagabend gar nicht mehr von den Lippen. Jubelnd und singend haben die Männer Nienburgs neuen Scheibenkönig in die Stadt begleitet.

Dabei konnten es zunächst einige kaum fassen, dass der neue Würdenträger aus ihrem Reihen kommt: Der gerade einmal 22 Jahre alte Jan Klinger hat die beste Zehn geschossen und es damit allen gezeigt. Damit zählt der Holtorfer zu den jüngsten Königen, die es in der Geschichte des Scheibenschießens gegeben hat.

Doch nicht nur in der Königscorporalschaft ging es in diesem Jahr emotional zu. Bereits beim Ausmarsch war die Stimmung ausgelassen und fröhlich. Das Nieselwetter lächelten die Ausmarschierer einfache weg – auch ganz zur Freude der zahlreichen Zuschauer, die den Kompanien zuwinkten und ihnen viel Spaß auf dem Scheibenplatz wünschten. Viele blieben auch nach dem Umzug noch in der Innenstadt und machten sich in Gruppen einen schönen Vormittag, während die Männer und Gäste der Stadt auf dem Scheibenplatz den neuen König ermittelten.

Dass zum Nienburger Scheibenschießen jedoch mehr gehört als der Montag, wollten Stadt und das Unteroffiziers- und Offizierscorps – genannt „Blaue Garde“ – in diesem Jahr besonders hervorheben mit einigen Änderungen im Programm. Den Auftakt der „fünften Jahreszeit“ bildete das Vergleichsschießen der Ortsteile am Freitag, an dem auch der „König der Könige“ gefunden wurde. Rudolf Meyn entschied diesen Wettbewerb für sich. Ein besonderes Erlebnis für den Nienburger, der in diesem Jahr zum letzten Mal seine Corporalschaft anführte, da er im kommenden Jahr 70 Jahre alt wird und damit in das Inaktive Corps der „Blauen Garde“ wechselt.

Die beste Schützin war am Freitag Elke Blanke vom Bürgerschützenverein (BSV) Nienburg, gefolgt von Klaus Plumhoff vom Trommler und Pfeifercorps, drittbeste Schützin war Susanne Riedel vom BSV. Die Mannschaftswertung gewann die „Blaue Garde“.

Ein weiterer Höhepunkt war am Samstag das Matjes- und Pellkartoffelessen, das erstmals gemeinsam mit dem Zapfenstreich stattfand. Die Neuerung kam gut bei den Gästen an.

Für die musikalische Begleitung sorgten drei Live-Bands mit unterschiedlichen Musikrichtungen sowie die Spielmannszüge mit Platzkonzerten und Rundmärschen durch die Altstadt. Etwas leerer wurde es auf den Straßen, als das WM-Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen das Team aus Schweden angepfiffen wurde. Gemeinsam haben die Besucher diesen Krimi auf dem Kirchplatz verfolgt – um anschließend dort weiter zu feiern. Mit dem traditionellen Trompetensignal vom Rathausturm klang der Zapfenstreich harmonisch aus.

587 Ausmarschierer waren schließlich am Montag dabei. Von vielen freundlichen Gesichtern wurden sie am Abend in der Stadt begrüßt – obwohl sie auf sich warten ließen. Lange hat es in diesem Jahr gedauert, bis der neue König feststand. Doch die Gäste entlang der Straßen warteten geduldig und erlebten schließlich einen bunten Festumzug. Mit all der Feierstimmung mischte sich aber auch etwa Wehmut: Neben Meyn ging auch Frank Brümmer zum letzten Mal als Corporal vor einer Gruppe vorne weg – und vor was für einer. Gleich vier Corporalschaften durfte Brümmer anführen, der im kommenden Jahr die Gästekorporalschaft betreut. Mit Pauken und Trompeten verabschiedete sich die Corporalschaft bei Udo Boßmann, da dieser künftig andere Aufgaben bei den Blaugardisten übernimmt. Zum Abschied wurde die Corporalschaft musikalisch von dem Musikzug „Leine Garde“ aus Neustadt begleitet.

Der Nachwuchs zielt ebenfalls gut. Erstmals wurde beim Nienburger Scheibenschießen auch ein Jugendkönig beziehungsweise eine Jugendkönigin gesucht. Den besten Schuss erzielte Edwin Kretschmer, der diesen Titel nun trägt. Er zog gemeinsam mit den Würdenträgern in die Innenstadt und wurde dort gefeiert. Bester Kinderschütze und damit Kinderkönig wurde Maurice Rosmaiti.

Observanzversammlung 27.05.2018

Tradition wird erneuert

Bernd Borchers erhält höchste Auszeichnung bei observanzmäßiger Versammlung

v.l.n.r. Dr. Ralf Weghöft, Bernd Borchers, Werner Siemann, Jürgen Folk

„Die Vorbereitungen für das Nienburger Scheibenschießen laufen auf Hochtouren“, erklärte der erste Capitän des Offiziers- und Unteroffzierscorps der Bürgerkompanien, Werner Siemann, anlässlich der observanzmäßigen Versammlung im Ratssaal. Neben den zahlreichen Corporälen waren auch Bürgermeister Henning Onkels sowie der Scheibenkönig von 2017, Thomas Feldmann, der Einladung des Kommandos gefolgt.

Ebenfalls der Einladung zu der Zusammenkunft im Rathaus waren auch Landrat Detlev Kohlmeier, Superintendent Martin Lechler, sowie die stellvertretende Bürgermeisterin Cornelia Feske, sowie Bianca Röhrig, Bereichsleiterin des Fachdienstes Ordnung und Sicherheit bei der Stadt Nienburg, und Aribert Ebeling von der Polizeiinspektion Nienburg-Schaumburg.

Henning Onkes ging in seiner Ansprache kurz auf die vorgesehenen Veränderungen in der Festfolge ein und sagte, dass die geplanten Änderungen eine Chance sein könne, das Volksfest noch attraktiver zu gestalten. Er bedankte sich gleichzeitig beim Kommando für die gute Zusammenarbeit.

Zu den Neuerungen in der Festfolge des Scheibenschießens, das vom 22. bis 27. Juni stattfindet, gehört unter anderem dass das beliebte Pellkartoffelessen erstmalig zusammen mit dem Zapfenstreich, am Sonnabend, ab 18 Uhr rund um das Rathaus und auf dem Kirchplatz stattfindet. Die kirchliche Andacht, die bereits zuvor um 17 Uhr in der Martinskirche gehalten wird, ist erstmalig als ökumenische Andacht von Superintendent Martin Lechler und dem katholischen Pfarrer Thomas Jung von der Katholischen St. Bernwards Gemeinde gestaltet.

Außerdem soll am Montag ein Jugendkönig ausgeschossen werden. Hieran können Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren teilnehmen. Der neue Jugendkönig erhält ein Preisgeld in Höhe von 200 Euro, welches von den Corporälen Falk-Gerrit Treu, Stefan Siemann und Christian Gohla zur Verfügung gestellt wird.

Auch beim Kindernachmittag am Montag gibt es Änderungen: Ein „Schießkino“ feiert Premiere. Der Ausmarsch der Kinder zum Scheibenplatz findet ebenfalls am Montag statt. Hierzu treffen sich die Schüler um 7.45 Uhr am Stahnwall/Ecke Bisquitstraße um anschließend zum Scheibenplatz zu marschieren. Die jugendlichen Festteilnehmer werden am Rathaus in den Ausmarsch der Corporalschaften integriert.

Neu in das Offiziers- und Unteroffizierscorps aufgenommen wurden als Corporäle Carsten Bockelmann und Jörn Unger. Beiden wurde von Werner Siemann die Corpsschnalle ans Revers geheftet.

v.l.n.r. Carsten Bockelmann, Jörn Unger, Werner Siemann, Jürgen Folk

Mit dem Ehrenteller des Corps geehrt wurde der ehemalige zweite Capitän Karl-Heinz Meyer, der wegen Erreichung der Altersgrenze ins inaktive Corps versetzt worden ist. Werner Siemann würdigte die langjährigen Verdienste von Karl-Heinz Meyer um das Nienburger Scheibenschießen.

Mit der höchsten Auszeichnung die das Offiziers- und Unteroffiziers Corps vergibt – der Goldenen Corpsschnalle, wurde der zweite Capitän im Ruhestand Bernd Borchers geehrt. Der Geehrte hatte sich während seiner aktiven Dienstzeit im besonderen Maß für das Scheibenschießen engagiert. Bernd Borchers und seine Söhne, die ebenfalls dem Corps angehören, hatten für eine gelungene Überraschung gesorgt, denn Sie stifteten einen Sergeantendegen.

Von Werner Siemann wurden Uwe Meinecke (I. Premierleutnant), Dr. Ralf Weghöft (II. Premierleutnant), Siegfried Koop (II. Premierleutnant), Rudolf Meyn (I. Secondeleutnant), Thorsten Reinmold (II. Secondeleutnant), Andreas Kalusche (I. Feldwebel), Torsten Meyer (II.Feldwebel), Peter Wesemann (I. Sergeant), Morten Borchers (II. Sergeant), Udo Boßmann (I. Gefreitencorporal) und Frank Brümmer (II. Gefreitencorporal) befördert.

Text aus Tageszeitung: „blickpunkt“ vom Mittwoch 30.05.2018

Winterball 2018

„Gelungener Spagat zwischen Tradition und Moderne“

Blaue-Garde-Ball mit weit über 600 tanzfreudigen Gästen

Bis auf den letzten Platz gefüllt war die TKW-Halle in Nienburg beim diesjährigen Blaue-Garde-Ball. Bereits zwei Wochen zuvor waren keine Eintrittskarten mehr zu bekommen. Erfreut stellte der I. Capitän des Offiziers- und Unteroffizierscorps der Bürgerkompanien Werner Siemann fest, dass der „Generationswechsel“ geglückt sei und der Ball auch von den jüngeren Mitbürgern wieder verstärkt angenommen wird.

Waren es 2009 noch 472 Ballgäste, so konnten die Ausrichter in diesem Jahr weit über 600 Gäste begrüßen, was nicht zuletzt auch den hochkarätigen Musikern geschuldet war. Mit Swing, Blues und Jazz vom Feinsten eröffnete das Björn Reinhard Quartett mit Lane D den musikalischen Reigen. Traditionell marschierte dann das Trommler- und Pfeifercorps mit der Blauen Garde ein, bevor die Free Steps aus Vechta den Gästen eine professionelle Bühnenshow boten. Für die Disco-Fans legte Tobias Metje vom TNT-Dj-Team auf und als Show-Einlage wirbelte die Tanzformation „Upgrade“ über die Tanzfläche. Werner Siemann: „Ein gelungener Spagat zwischen Tradition und Moderne.“

Text aus Tageszeitung: „blickpunkt“ vom Mittwoch 24.01.2018