Das Kommando bezieht öffentlich Stellung:
Die lokale Presse meldete zurückliegend: „Der Auftritt einer Stripperin nach dem Königsschießen sorgt für Gesprächsstoff … (DIE HARKE, 13.10.2021)“ und veranlasste den berichterstattenden Redakteur in seinem Kommentar zu der Aussage „Wenige bringen alle in Verruf“. Eingangs wagt das Kommando, die Fakten zum Vorfall aufzuzeigen, um das Bild danach auch richtig einordnen zu können:
Das Offizier- und Unteroffiziercorps führt die Veranstaltungen zum Scheibenschießen im Auftrag der Stadt Nienburg durch, so auch in diesem Jahr die durch Corona bedingten Ersatzveranstaltungen im September /Oktober 2021. Dieses Alternativprogramm wurde sowohl im Ausschuss für Sicherheit und Ordnung als auch auch im Verwaltungsausschuss der Stadt beraten und abgesegnet.
Zur Durchführung erhält das Corps kein finanzielles Budget aus Haushaltsmitteln der Stadt Nienburg. Die Stadt als Veranstalterin übernimmt die Aufwendungen für abgesprochene Leistungen wie beispielsweise Festzelt oder Musikkapellen im Festumzug.
Um die Hygienevorgaben in diesem Jahr erfüllen zu können, wurde das Schießen um die beste Zehn in den über 25 Corporalschaften auf fünf Termine verteilt. Somit waren zu jedem Schießtermin zwischen 80 und 120 Schützen auf dem Scheibenplatz.
An dem besagten Samstagtermin haben insgesamt fünf Corporalschaften am Schießen teilgenommen.
Dieses Schießen wurde zwischen 18.30 – 21.30 Uhr durchgeführt. Die offizielle Veranstaltung endete um 21:45 Uhr. Die Musik auf dem Festzelt spielte um 21:30 Uhr letztmalig auf, das Zelt selbst und auch der Getränkestand im Außenbereich wurden um 21:50 Uhr geschlossen. Eine Reihe von Teilnehmern war zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr anwesend. Zum eigentlichen Vorfall des Auftritts einer Stripperin merkt das Kommando an:
Es bestand allerdings das Angebot an die verbleibenden Corporalschaften bzw. Teilnehmer, in den Räumen des BSV weiter zu feiern, dieses war dann aber keine offizielle Veranstaltung des Corps mehr. Somit hatte der weitere Verlauf der Feiereinen privaten Charakter.
In einer Corporalschaft war ein Teilnehmer anwesend, der an diesem Samstag seinen Geburtstag feierte.
Nach 23 Uhr kam es dann im Kreis dieser Corporalschaft zu einer „Überraschung“ für den feiernden Mitmarschierer. Als „Geburtstagsgeschenk“ wurde der Auftritt der Dame in Reihen dieser Corporalschaft aus privatem Anlass organisiert und von der Corporalschaft alleine finanziert. Das Kommando stellt sich vor die unbeteiligten Teilnehmer dieses Tages, sowie der anderen Schießtage und der Veranstaltung allgemein:
Das Offizier- und Unteroffiziercorps distanziert sich ohne jegliche Abstriche von diesem Auftritt und grundsätzlich von solchen Veranstaltungen. Sie werden von uns verurteilt und haben mit unseren Werten und der Tradition des Volksfestes Scheibenschießen nichts zu tun. Dieses untermauert auch das Leitbild des Corps.
Das Offizier- und Unteroffiziercorps nimmt diesen Vorfall sehr ernst, dieser ist in keiner Weise mit den Werten des Corps vereinbar.
Das Offizier- und Unteroffiziercorps wird den Vorfall intern in den eigenen Reihen aufarbeiten, so dass es im Rahmen der nächsten Mitgliederversammlung seinen Abschluss finden kann. Das Kommando hat in den zurückliegenden Tagen bedauert, dass dieses alternative Programm zum Scheibenschießen 2021 als eine insgesamt erfolgreich verlaufende Veranstaltung durch das verantwortungslose Handeln Einzelner in Misskredit gezogen wurde. Viele Teilnehmer haben sich gefreut und zusammen ein etwas anderes Scheibenschießen im Herbst gefeiert. Sich nach zwei Jahren endlich einmal wiedersehen zu können, war für Viele ein wesentlicher Grund ihrer Teilnahme. Die Corps-Kameraden und die Schützen/Ausmarschierer leben eine Jahrhunderte alte Tradition, sie achten das Frauenbild in der Gesellschaft und stehen hinter diesen Werten. Das Kommando wird mit der Stadt Nienburg das Thema „Beteiligung von Frauen am Scheibenschießen“ erörtern.
Dr. Ralf Weghöft (I. Capitän)
Jürgen Folk (II. Capitän)
Heinz-Dieter Wolter (Adjutant)