Scheibenschießen
Offizier- und Unteroffizier-Corps der Bürgerkompanien der Stadt Nienburg/Weser e.V.

Über 600 Gäste vergnügen sich in Nienburg beim Winterball 2017 der Blauen Garde

Über 600 Gäste vergnügen sich in Nienburg beim Winterball 2017 der Blauen Garde

Immer größer, immer jünger

Was für ein beeindruckender Anblick beim Eröffnungstanz: Bei einem langsamen Walzer bewegen sich Paare mehrerer Generationen über das Parkett, die Fläche ist harmonisch bis ins jede Ecke gefüllt – besser konnte der traditionelle und wieder einmal ausverkaufte Winterball des Offizier- und Unteroffiziercorps der Bürgerkompanien der Stadt Nienburg am Samstagabend nicht beginnen. „So voll war es beim ersten Lied noch nie aber trotzdem angenehm und schön“, meinte eine Mittfünfzigerin, die ihren Namen im Vorbeihuschen nicht preisgeben wollte.

In seiner vorherigen Ansprache hatte Werner Siemann, der 1. Capitän der Blauen Garde, nicht ohne Stolz die über 600 Gäste begrüßt – eine Besucherzahl, die es in der über 50-jährigen Geschichte der Veranstaltung zuletzt 2006 gegeben hatte. „Vor allem, dass so viele junge Menschen unter uns sind, ist erfreulich. Das ist unsere Zukunft!“ Zusammen mit seinem Adjutanten Dr. Ralf Weghöft hatte er nahezu alle mit einem freundlichen Händedruck oder einer Umarmung empfangen. Darunter waren Landrat Detlev Kohlmeier, Bürgermeister Henning Onkes, Superintendent Martin Lechler sowie die drei Ortsteilbürgermeister Cornelia Feske (Holtorf), Wilhelm Schlemermeyer (Langendamm) und Tim Hauschildt (Erichshagen-Wölpe).

Allein, dass sämtliche 580 Sitzplatzkarten an den 52 Tischen bereits vorab einen Abnehmer fanden, ließ keinen Zweifel an der Rekordmarke aufkommen. „Wir bewegen uns an der Kapazitätsgrenze“, kommentierte Stefan Siemann, der zusammen mit Falk Gerrit Treu und Heinz-Dieter Wolter wieder die Spitze der Ballkommission bildete, die für das Programm und die Organisation des größten Ereignisses dieser Art im Landkreis verantwortlich zeichnete. Nachdem im Vorjahr die jamaikanische Sängerin Ria Hamilton als Stargast verpflichtet wurde, glückte in diesem Jahr mit dem Auftritt von Elke Winter, bekannt aus dem Schmidt-Tivoli-Theater in Hamburg, in vielen Augen sogar noch eine Steigerung. Der Humor und. die Spontanität kamen beim Publikum bestens an. Die Travestiekünstlerin dürfte im Vorfeld ebenso eine Anziehungskraft ausgestrahlt haben, sodass es an der Abendkasse nur noch wenige Flaniertickets zu ergattern gab.

Keine Frage, der Blaue-Garde-Ball hat nach einem zwischenzeitlichen Tief ein Konzept gefunden, das sowohl Jung als auch Alt gefällt- und vor allem zusammenbringt. Dazu beigetragen haben dürfte der Einstieg von Benjamin Michaelis als Festwirt, denn gemessen an den Gästezahlen geht es seit einigen Jahren stetig aufwärts. Die spürbarste Frischzellenkur hatte die Veranstaltung dabei 2011, verpasst bekommen, als zum Beispiel auf die Disko in der Parketthalle der Leintorhalle verzichtet wurde, die mittlerweile als ein Fotostudio für professionelle Aufnahmen dient, und das Catering in Saalnähe angesiedelt wurde. Nicht zu vergessen: Die Band „FreeSteps“ aus Vechta ist seitdem ein fester Bestandteil. Ein Jahr später war der Drakenburger Discjockey Tobias Metje vom „TNT DJ-Team“, hinzugestoßen. Seit 1994 finden die Bälle in den Hallen des TKW statt. Begonnen hatte alles einst im alten „ Weserschlößchen“, im Holtorfer „Krügerhof“ und im Wesersaal, der mit seinen 300 Plätzen aber zu klein wurde.

Der Winterball bleibt trotz der Zunahme des jüngeren Publikums ein Ort der Tradition, der Einmarsch des Trommler- und Pfeifercorps sowie des Offizier- und Unteroffiziercorps, der Bürgerkompanien läutete den offiziellen Teil wie gewohnt ein. Die Verbundenheit der Blauen Garde mit den Ortsteilen spiegelte sich in der Ehrung für Klaus Goronczy aus Erichshagen-Wölpe wieder, der im Beisein von 600 Gästen die „Kette des Königs der Könige der Stadt Nienburg und der drei Ortsteile“ überreicht bekam. Er hatte sich bei einem Schießwettkampf unter 46 Teilnehmern durchgesetzt; seine Königswürde, die ihn zum Start berechtigte, lag im Übrigen bereits 46 Jahre zurück.

Bleibt zum Abschluss noch festzuhalten, wer gegen Mitternacht von seinem Hauptgewinn bei der Tombola mit 21 Preisen im Gesamtwert von 5000 Euro erfuhr: Jan-Philipp Kohrs aus Drakenburg gewann den Weber-Grill – der Sommer kann also kommen, der nächste Winterball aber auch ….

Text aus Tageszeitung: „Die Harke“ vom Montag 23.01.2017

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