Scheibenschießen
Offizier- und Unteroffizier-Corps der Bürgerkompanien der Stadt Nienburg/Weser e.V.

Archiv 2016

Scheibenkönig 2016 ist Cord Dobberschütz

Trommler- und Pfeifercorps

“Wir haben das Feld von hinten aufgeräumt“, sagt Cord Dobberschütz lachend. Gleich beim ersten Schuss hat Dobberschütz getroffen. “Das habe ich gar nicht erwartet. Natürlich ist es auch Zufall“, erklärt die neue Majestät bescheiden. Seit mittlerweile 35 Jahren marschiert Nienburgs neuer Scheibenkönig mit – und fast genau so lange versuchte er sich beim Schießen. Vom Trommler- und Pfeifercorps ist er der erste Scheibenkönig.

Am Montagabend übernahm Bürgermeister Henning Onkes vor dem “Tilly-Zelt“ die Proklamation des neuen Königs. Damit löst Dobberschütz seinen Vorgänger Carsten Bockelmann ab.

Dienstag stand die Anbringung der Scheibe an. Dass dies inzwischen mehr als überfällig war, machte die alte Scheibe, die am Haus der Familie Dobberschütz befestigt ist, in den vergangenen Jahren überaus deutlich: “Die letzte Scheibe in der Familie hatte mein Großvater zwischen 1910 und 1914 erhalten“, sagte Dobberschütz. In den über 100 Jahren sei die nicht mehr ganz so neue Scheibe deshalb schon einige Male herunter gefallen.

Zweitbester Schütze ist Rolf Heidorn Corporalschaft Mahlmann. Das drittbeste Ergebnis erzielte Mathias Henking von der Corporalschaft Dr. Kraum. Der beste auswärtige Schütze Christof Bremer gehört der Corporalschaft Siemann an.

Bei den Kindern zielte Amy Jackson am besten und freute sich als neue Kinderkönigin. Zweiter wurde Tim Schwill gefolgt von Jesko Rosenkranz und Edwin Kretschmer.

Observanzversammlung 05.06.2016

Stehende Ovationen für Rolf Warnecke

Neue Fahne wurde präsentiert

v.l.n.r.: Henning Onkes, Christian Specht, Eduard Weber, Dr. Martin Kraum, Werner Siemann, Dr. Ralf Weghöft

Zu ihrer traditionellen ObservanzmäßigenVersammlung trafen sich die Offiziere und Unteroffiziere der Bürgerkompanie der Stadt Nienburg im Ratssaal, um sich unter anderem über die Vorbereitungen des Scheibenschießens 2016, das vom 24. Juni bis 1. Juli stattfindet, zu informieren.

Der I. Capitän Werner Siemann konnte neben den zahlreichen Kameraden besonders Bürgermeister Henning Onkes und dessen Stellvertreter Rolf Warnecke und Wilhelm Schlemermeyer sowie Superintendent Martin Lechler willkommen heißen. Außerdem nahmen als Gäste Polizeidirektor Frank Kreykenbohm und vom Fachbereich Sicherheit und Ordnung Friedhelm Meyer-Leseberg und der letztjährige Scheibenkönig Carsten Bockelmann teil.

Onkes erklärte in seinem Statement, dass das Scheibenschießen in der Weserstadt eine lange Tradition habe. In diesem Zusammenhang bedankte sich das Stadtoberhaupt bei allen, die in den vergangenen Jahren dazu beigetragen haben, dass die Erfolgsgeschichte der fünften Jahreszeit fortgeführt werden kann. Lob und Anerkennung zollte der Bürgermeister gegenüber des Offiziers- und Unteroffizierscorps für die gute Zusammenarbeit. Es sei gelungen, dass sich die Ortsteile mit guter Beteiligung an dem Vergleichsschießen beteiligen.

Lechler wünschte sich in seinem Grußwort, dass möglichst viele Neubürger an dem Traditionsfest teilnehmen, damit diese somit in die Gemeinschaft aufgenommen würden. Kreykenbohm, der leitende Direktor der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg, sicherte wie in den Vorjahren die Unterstützung der Polizei unter anderem bei den Umzügen zu.

Warnecke bedankte sich beim Offiziers- und Unteroffizierscorps für die guten Wünsche, die er während seiner Krankheit erhalten habe. Hierin würde sich die Kameradschaft widerspiegeln, die im Vordergrund bei den Offizieren und Unteroffizieren stehen würde. Abschließend gab er bekannt, dass er bei der kommenden Kommunalwahl nicht wieder kandidieren werde und verabschiedete sich aus diesem Kreis. Insgesamt habe er 25-mal an der Observanzmäßigen Versammlung teilgenommen und erhielt dafür stehende Ovationen von den Offizieren und Unteroffizieren.

Werner Siemann stellte den Offizieren und Unteroffizieren auch die vom Kommando neu angeschaffte Fahne vor, die mit finanzieller Unterstützung des Kameraden Heinz Levetzow angefertigt wurde. Diese soll beispielsweise bei auswärtigen Terminen wie bei der Teilnahme am Schützenfest in Lübbecke mitgeführt werden.

In das inaktive Corps wurde Hartmut Waschke wegen Erreichung der Altersgrenze versetzt. Der I. Capitän Siemann bedankte sich bei ihm, der auch von Juni 1989 bis Mai 2010 als Scheibengucker beim Königsschießen fungiert hatte und seit Mai 2011 Corporal war. Siemann und der II. Capitän Christian Specht und der Adjutant Dr. Ralf Weghöft bedankten sich mit einer Urkunde und einem Blumenpräsent bei Waschke für dessen langjährigen ehrenamtlichen Einsatz für das Nienburger Scheibenschießen.

Siemann, sein Vertreter und der Adjutant haben als neue Corporale Eduard Weber und Dr. Martin Kraum verpflichtet.

Eine besondere Ehrung wurde Superintendent Martin Lechler bei der Versammlung zuteil, denn Siemann heftete dem Pastor, der dieses Mal das 20. Mal eine Andacht hält beim Scheibenschießen, die Ehrencorpsschnalle an das Revers. Siemann betonte bei der Übergabe, dass diese Auszeichnung erst zehn Personen erhalten haben für besondere Verdienste.

Karl-Heinz Meyer von der Pellkartoffelkommission gab bekannt, dass das beliebte Pellkartoffelessen am Freitag, 1. Juli, ab 18 Uhr auf der Langen Straße stattfindet. Traditionell musikalisch umrahmt wurde die Observanzmäßige Versammlung am Wochenende durch das Trommler- und Pfeifercorps.

Text aus Tageszeitung: „Die Harke“ vom Dienstag 07.06.2016

Viereinhalb Stunden Rock, Pop und Folk

Eberhard Bieber sang wieder beim Pfingstkonzert der Blauen Garde

Zelt schützte vor Regen und Kälte

Noch fünfeinhalb Wochen bis zum Nienburger Scheibenschießen. Pfingstsonntag gab es schon einmal einen kleinen Vorgeschmack: Traditionell lud die Blaue Garde zum Pfingstkonzert am Bürgermeister-Stahn-Wall. Das Konzert gilt als Auftakt des Scheibenschießens das in diesem Jahr vom 24. Juni bis 1. Juli stattfindet.

“Lay down Sally“ sang Sänger Eberhard Bieber den Eric-Clapton-Klassiker, dann wünschte er den Zuhörern viel Spaß bei dem wunderbaren Pfingstwetter und spielte den nächsten Clapton Hit “Promises“.

Spaß dürften die Zuhörer gehabt haben, immerhin spielte Bieber viereinhalb Stunden Rock, Pop und Folk- trotz des Wetters, das alles andere als wunderschön war.

Der Erfurter begeisterte bereits im vergangenen Jahr beim Pfingstkonzert. Da bestritt er ebenfalls allein das Konzert. Bieber, der Gesangslehrer an der Music Art School in Erfurt ist, begleitet sich selbst an der Gitarre. Kalter Wind, immer mal wieder Regen- und Hagelschauer: Das Wetter spielte, nicht mit. Doch Gastronom Benjamin Michaelis hatte wegen der unbeständigen Wetterlage vorgesorgt. Er ließ deshalb für das Konzert auf dem Ernst-Thoms-Platz ein Zelt aufbauen. Ein Heizstrahler sorgte darin für angenehmere Temperaturen.

1. Capitän Werner Siemann hieß in seiner Begrüßung die Gäste “in einem anderen Ambiente“ willkommen, und bedauerte, dass das Wetter nicht so mitspielt wie im letzten Jahr. Bieber habe im vergangenen Jahr schon tolle Musik gemacht, deshalb sei man wieder ins Gespräch gekommen – und er habe zugesagt.

Text aus Tageszeitung: „Die Harke“ vom Dienstag 17.05.2016

Rund 580 Gäste amüsierten sich beim Winterball 2016 bis in den frühen Morgen

„Alles tanzt Walzer“, forderte die Band „Free Steps“ aus Vechta zum Eröffnungstanz auf, und im Nu war die Tanzfläche voll, die Stimmung ausgelassen. Rund 580 gut gelaunte Gäste amüsierten sich Sonnabend beim ausverkauften Blaue-Garde-Ball. Das Offizier- und Unteroffiziercorps der Bürgerkompanien der Stadt Nienburg hatte wieder zu seinem Winterball in die Leintorhalle des Turnklubs Weser (TKW) eingeladen. Bis in den frühen Morgen ging der Spaß.

Neele Boldt war begeistert. „Das ist die beste Party überhaupt“, schwärmte die gebürtige Rodewalderin. Sie begleitete ihre Schwester Freda und ihre bei Göttingen lebenden Eltern Doris und Werner Boldt zum größten Ball im Landkreis.

Werner Siemann, I. Capitän des Offizier- und Unteroffiziercorps, begrüßte die Gäste: Ich freue mich, dass so viele gekommen sind. Die TKW-Halle ist knackevoll.“ Unter den Gästen auch Nienburger Prominenz: Bürgermeister Henning Onkes, Langendamms Ortsbürgermeister Wilhelm Schlemermeyer, Scheibenkönig Carsten Bockelmann, Langendamms Scheibenkönig Hansi Vehrenkamp und Holtorfs Scheibenkönig Bernd Bade. Superintendent Martin Lechler hieß Siemann ebenfalls , willkommen und wies nebenbei darauf hin, dass der „oberste Kirchenfürst“ vor einigen Tagen 60 geworden ist.

Auch Georg Hennig feierte mit. „Du hast ein Herz für die Blaue Garde und den Winterball“, lobte Siemann den TKW-Chef. Siemann lobte auch die Ballkommission mit Stefan Siemann, Heinz-Dieter Wolter und Falk Gerrit Treu an der Spitze. Gemeinsam mit der Ballkommission und TKW-Angehörigen sei es gelungen, aus der Turnhalle einen Ballsaal zu machen. Die Decke war mit gelben, roten und blauen Bändern und Luftballons in den Stadtfarben verziert.

Georg Hennig war Tage zuvor ganz schön ins Schwitzen gekommen. Denn an die TKW-Halle ist angebaut worden. Eigentlich sollte der Anbau schon Weihnachten fertig sein, doch die Arbeiten verzögerten sich. „Freitag wurden noch mit Hochdruck Fliesen gelegt“, berichtete Hennig der Harke. „Gestern Abend fiel der Hammer.“

Als Stargast brachte die temperamentvolle jamaikische Sängerin Ria Hamilton mit bekannten Hits die Gäste einmal mehr in Stimmung. Stefan Siemann fühlte sich an Tina Turner erinnert – aber mit jamaikischem Flair. Ihm fiel angenehm auf, dass die Halle lange voll war, auch als die „Free Steps“ schon nicht mehr spielten – ein Zeichen, dass die Party gefiel. Bis 5 Uhr morgens hatte DJ Tobias Metje für Stimmung gesorgt. Einen weiteren Höhepunkt gab es nach Mitternacht. Zwei Glücksfeen zogen den Hauptpreis der Tombola: Einen Weber-Grill im Wert von 600 Euro gewann Katja Wesemann. Sechs Reisen nach Griechenland und Bulgarien wurden extra verlost.

Kein Winterball ohne Einmarsch des Trommler- und Pfeiffercorps und der Blauen Garde zur Begrüßung. Dann verkündete der I. Capitän sichtlich berührt einen Trauerfall: Bernd Bengen, seit 28 Jahren Mitglied der Blauen Garde, ist Freitagvormittag nach langer Krankheit im Alter von 74 Jahren gestorben. „Wir sind sehr, sehr traurig. Wir trauern um Bernd Bengen, der die Tradition des Scheibenschießens aufrecht erhalten hat“, sagte Siemann und bat um eine Schweigeminute. Plötzlich war es mucksmäuschen still im Saal.

„Er hätte gesagt, ihr sollt fröhlich feiern“, begründete Siemann, weshalb der Ball nicht abgeblasen wurde. Dafür hätten sich auch Bengens Frau Heidi und Sohn Dirk ausgesprochen, so Siemann. „Es fällt schwer, zur Tagesordnung zurückzukehren“, sagte er und wünschte trotz allem einen schönen Winterball.

Text aus Tageszeitung: „Die Harke“ vom Montag 18.01.2016