Rund 580 Gäste amüsierten sich beim Winterball 2016 bis in den frühen Morgen

„Alles tanzt Walzer“, forderte die Band „Free Steps“ aus Vechta zum Eröffnungstanz auf, und im Nu war die Tanzfläche voll, die Stimmung ausgelassen. Rund 580 gut gelaunte Gäste amüsierten sich Sonnabend beim ausverkauften Blaue-Garde-Ball. Das Offizier- und Unteroffiziercorps der Bürgerkompanien der Stadt Nienburg hatte wieder zu seinem Winterball in die Leintorhalle des Turnklubs Weser (TKW) eingeladen. Bis in den frühen Morgen ging der Spaß.
Neele Boldt war begeistert. „Das ist die beste Party überhaupt“, schwärmte die gebürtige Rodewalderin. Sie begleitete ihre Schwester Freda und ihre bei Göttingen lebenden Eltern Doris und Werner Boldt zum größten Ball im Landkreis.
Werner Siemann, I. Capitän des Offizier- und Unteroffiziercorps, begrüßte die Gäste: Ich freue mich, dass so viele gekommen sind. Die TKW-Halle ist knackevoll.“ Unter den Gästen auch Nienburger Prominenz: Bürgermeister Henning Onkes, Langendamms Ortsbürgermeister Wilhelm Schlemermeyer, Scheibenkönig Carsten Bockelmann, Langendamms Scheibenkönig Hansi Vehrenkamp und Holtorfs Scheibenkönig Bernd Bade. Superintendent Martin Lechler hieß Siemann ebenfalls , willkommen und wies nebenbei darauf hin, dass der „oberste Kirchenfürst“ vor einigen Tagen 60 geworden ist.
Auch Georg Hennig feierte mit. „Du hast ein Herz für die Blaue Garde und den Winterball“, lobte Siemann den TKW-Chef. Siemann lobte auch die Ballkommission mit Stefan Siemann, Heinz-Dieter Wolter und Falk Gerrit Treu an der Spitze. Gemeinsam mit der Ballkommission und TKW-Angehörigen sei es gelungen, aus der Turnhalle einen Ballsaal zu machen. Die Decke war mit gelben, roten und blauen Bändern und Luftballons in den Stadtfarben verziert.
Georg Hennig war Tage zuvor ganz schön ins Schwitzen gekommen. Denn an die TKW-Halle ist angebaut worden. Eigentlich sollte der Anbau schon Weihnachten fertig sein, doch die Arbeiten verzögerten sich. „Freitag wurden noch mit Hochdruck Fliesen gelegt“, berichtete Hennig der Harke. „Gestern Abend fiel der Hammer.“
Als Stargast brachte die temperamentvolle jamaikische Sängerin Ria Hamilton mit bekannten Hits die Gäste einmal mehr in Stimmung. Stefan Siemann fühlte sich an Tina Turner erinnert – aber mit jamaikischem Flair. Ihm fiel angenehm auf, dass die Halle lange voll war, auch als die „Free Steps“ schon nicht mehr spielten – ein Zeichen, dass die Party gefiel. Bis 5 Uhr morgens hatte DJ Tobias Metje für Stimmung gesorgt. Einen weiteren Höhepunkt gab es nach Mitternacht. Zwei Glücksfeen zogen den Hauptpreis der Tombola: Einen Weber-Grill im Wert von 600 Euro gewann Katja Wesemann. Sechs Reisen nach Griechenland und Bulgarien wurden extra verlost.
Kein Winterball ohne Einmarsch des Trommler- und Pfeiffercorps und der Blauen Garde zur Begrüßung. Dann verkündete der I. Capitän sichtlich berührt einen Trauerfall: Bernd Bengen, seit 28 Jahren Mitglied der Blauen Garde, ist Freitagvormittag nach langer Krankheit im Alter von 74 Jahren gestorben. „Wir sind sehr, sehr traurig. Wir trauern um Bernd Bengen, der die Tradition des Scheibenschießens aufrecht erhalten hat“, sagte Siemann und bat um eine Schweigeminute. Plötzlich war es mucksmäuschen still im Saal.
„Er hätte gesagt, ihr sollt fröhlich feiern“, begründete Siemann, weshalb der Ball nicht abgeblasen wurde. Dafür hätten sich auch Bengens Frau Heidi und Sohn Dirk ausgesprochen, so Siemann. „Es fällt schwer, zur Tagesordnung zurückzukehren“, sagte er und wünschte trotz allem einen schönen Winterball.
Text aus Tageszeitung: „Die Harke“ vom Montag 18.01.2016